Gülsin Onay

Gülsin Onay begann im Alter von drei Jahren mit dem Klavierspiel und gab ihr erstes öffentliches Konzert im türkischen Rundfunk, als sie sechs Jahre alt war. Mit Hilfe eines besonderen staatlichen Stipendiums studierte sie bei Ahmed Adnan Saygun und Mithat Fenmen und anschließend in Paris, wo sie unter anderem von Pierre Sancan, Monique Haas und Nadia Boulanger unterrichtet wurde. Ihr Studium am Pariser Konservatorium schloss sie im Alter von 16 Jahren mit dem renommierten “Premier Prix du Piano” ab. Es folgten Preise bei internationalen Spitzenwettbewerben, darunter der Marguerite Long-Jacques Thibaud (in Paris) und der Ferruccio Busoni (in Bozen). Gülsin Onays anschließende, wahrhaft internationale Karriere erstreckte sich über 80 Länder auf allen Kontinenten, von Venezuela bis Japan. Sie konzertierte in den wichtigsten Musikzentren der Welt wie dem Amsterdamer Concertgebouw, der Berliner Philharmonie, dem Wiener Konzerthaus, der Queen Elizabeth Hall und der Wigmore Hall in London, dem Salle Gaveau in Paris, der National Gallery of Art in Washington DC und dem New Yorker Miller Theatre. Als Solistin trat sie mit führenden Orchestern wie der Staatskapelle Dresden, dem Philharmonic Orchestra, dem English Chamber Orchestra, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Japan Philharmonic Orchestra, dem Münchner Radiosinfonieorchester, dem St. Petersburger Philharmonischen Orchester, dem Tokyo Symphony Orchestra, den Warschauer Philharmonikern und den Wiener Symphonikern auf. Zu den Dirigenten, mit denen sie zusammenarbeitete, gehören Vladimir Ashkenazy, Erich Bergel, Michael Boder, Andrey Boreyko, Jorg Faerber, Vladimir Fedoseyev, Edward Gardner, Neeme Jarvi, Emmanuel Krivine, Ingo Metzmacher, Esa-Pekka Salonen, Jose Serebrier, Vassily Sinaisky, Stanislaw Wislocki und Lothar Zagrosek. Gülsin Onay trat bei zahlreichen Festivals auf, darunter Berlin, Warschau, Granada, Mozartfest Würzburg, Newport, Schleswig-Holstein, Singapur und Istanbul.

Weitere zeitgenössische Komponisten, die Gülsin Onay Werke gewidmet haben, sind Hubert Stuppner, Denis Dufour, Jean-Louis Petit, Muhiddin Dürrüoğlu-Demiriz, Marc-André Hamelin und Bujor Hoinic. Viele ihrer Konzerte wurden im europäischen Rundfunk und Fernsehen sowie in den USA im National Public Radio übertragen.

Gülsin Onay ist Staatskünstlerin in ihrer Heimat Türkei, wo sie seit vielen Jahren offizielle Solistin des Präsidentensinfonieorchesters in Ankara ist. Sie ist “Artist in Residence” an der Bilkent-Universität in Ankara und trägt die Ehrendoktorwürde der Bosporus-Universität in Istanbul und der Hacettepe-Universität in Ankara. Im Jahr 2007 wurde sie vom polnischen Staat mit einer Staatsmedaille für ihre Interpretation der Musik Chopins geehrt. Im selben Jahr verlieh ihr die “Sevda-Cenap And” Musikstiftung ihr die prestigeträchtige Goldmedaille des Ehrenpreises 2007 verliehen. Bei den Donizetti Classical Music Awards 2011 wurde Gülsin Onay als “Pianistin des Jahres” ausgezeichnet. Im Jahr 2014 erhielt sie die Ehrenmedaille des 42. Istanbuler Musikfestivals und 2018 die Ehrenmedaille des Bodrum Musikfestivals. Seit 2015 veranstaltet die türkische Stadt Tekirdağ, in der eine Straße nach Gülsin Onay benannt wurde, ihr zu Ehren eine jährliche Konzertreihe “Gülsin Onay Piano Days”.

Seit 2003 ist sie “Botschafterin des guten Willens” für UNICEF und gibt regelmäßig Benefizkonzerte, um deren Aktivitäten zu unterstützen und bekannt zu machen. Seit der Gründung des Internationalen Gümüşlük-Klassik-Musikfestivals und der Akademie im Jahr 2004 ist sie künstlerische Beraterin.

Foto: Gülsin Onay

gulsinonay.com